Titelbild

Lassen Sie einmal das "Käthchen" ganz konzentriert an Ihrem inneren Auge vorbeiziehen. Was empfinden Sie hinsichtlich der Art der Bewegung mit der die Symbolfigur Heilbronns unterwegs ist? Ist das ein ganz normales traditionelles Voranschreiten nach anatomischen Gesetzmäßigkeiten? Nein? Wie ist dann dieses "Käthchen" unterwegs? Erinnern Sie sich an Dinge, die ähnlich bewegt sind. Auf was für Vergleiche kommen Sie? Ganz richtig: Käthchen von Heilbronn. Sie gleitet vorüber wie ein Segelboot auf dem Wasser oder schwerelos, wie ein Planet im Weltall. Die Urkraft des Kosmos treibt unser "Käthchen" an. Ist es die Kraft der Liebe, die "Käthchen" ihrem Grafen Wetter vom Stahl zutreibt? Ist die scheinbare Schwerelosigkeit Ausdruck ihres Schwebens im Rausch der ersten Verliebtheit? Das alles ist richtig. In meinen Kunstwerken manifestiert sich darüber hinaus aber das absolut neue Lebensgefühl einer Menschheit, die sich darauf vorbereitet, die Erde eines Tages zu verlassen und in großen Fernen neue Welten zu besiedeln. Dieses Infragestellen der Schwerkraft, dieser Versuch die Erdschwere zu überwinden, findet sich bei fast allen meiner Werke. Manche Figuren streben nach oben und fallen resigniert zurück, manche Figuren stehen nur auf Zehenspitzen wie Balletttänzer. Eine ganz neue Art zu stehen, den klassischen Kontrapost überwindend, findet sich in meinen Kunstwerken. Ohne als gängig "abstrakte Kunst" daherzukommen, sind meine Werke in diesem Sinne also sehr modern.